Die Eisbärinnen sammeln im Play-off-Halbfinale wertvolle Erfahrung
Das Frauenteam der Eisbären Juniors schied nach zwei knappen Niederlagen am vergangenen Wochenende (3:4 n.V., 0:3) im Play-off-Halbfinale der Deutschen Frauen-Eishockey Liga (DFEL) aus. Die Hauptrundensiegerinnen vom ERC Ingolstadt zogen mit 3:1-Siegen ins Finale gegen Vorjahresmeister ECDC Memmingen ein. Die Eisbärinnen beendeten die Saison der 1. Bundesliga damit auf Rang 3.
Nach dem dritten Play-off-Halbfinalspiel am Samstagabend hatte Eisbärinnen-Cheftrainer Phillip Richter das Gefühl, er müsse etwas Besonderes tun. Also sprang er mit seinen Straßenschuhen aufs Eis, versammelte seine Spielerinnen im Mittelkreis um sich herum und hielt eine kurze Ansprache. Dieses, im Eishockey doch sehr ungewöhnliche, Bild passte zu diesem besonderen Spiel und zu dem, aus Sicht der Berlinerinnen, eigentlich untröstlichen Ende.
Zweimal waren die Gastgeberinnen durch Play-off-Monster Anastasia Gruß und Kapitänin Anna-Maria Nickisch in Führung gewesen, bis sechseinhalb Minuten vor Schluss mit 3:2. Dann glich Ingolstadt aus und ausgerechnet Ex-Eisbärin Emily Nix erzielte nach 55 Sekunden der Verlängerung das Siegtor.
Nach der Niederlage im wahrscheinlich trotzdem besten Saisonspiel holte also Richter sein Team zusammen und sagte hinterher, er habe darüber gesprochen, dass sie “als Mannschaft einen Riesenschritt gemacht und die Erfahrung gemacht haben, die man nicht trainieren kann.” Dennoch reichte es am Sonntag nicht für eine weitere Überraschung und den Serienausgleich. Und das, obwohl auch da Ingolstadt bis zur 46. Minute lediglich mit 1:0 führte und die Eisbärinnen alles gaben. Dann aber setzte sich die Klasse der Meisterinnen von 2022 und amtierenden Pokalsiegerinnen durch.
Kapitänin Anna-Maria Nickisch konnte nach dem Ausscheiden viele positive Dinge sehen: “Wir sind absolut zufrieden mit dem Ausgang der Saison”, sagte die 24-Jährige. “Am Ende hat ein bisschen die Kraft und die Erfahrung gefehlt.” Und mit Blick auf die Spielzeit 2024/25: “Wir wollen ein gutes Sommertraining haben und hoffentlich im größten Teil zusammenbleiben.”
So ähnlich sieht es auch Coach Richter. “Die Mädels haben gelernt, dass es Zusatz sein kann, als Mannschaft zu funktionieren und sich aufeinander verlassen zu können”, sagte er. “Wir sind unheimlich zusammengewachsen und haben so einer Top-Mannschaft alles abverlangen können. Wenn jeder bereit ist, alles zu tun, wenn die Einstellung stimmt, wenn die Bereitschaft stimmt, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, ist sehr viel möglich. Wichtig ist, dass wir uns weiterentwickeln, weiter unsere Hausaufgaben machen, damit so eine Serie zukünftig am Ende für uns ausgehen kann.”
Eine lange Pause gibt es bei den Eisbärinnen nicht. Im Wellblechpalast wird es vielleicht um Ostern herum etwas ruhiger, danach aber gehen die Spielerinnen schon wieder in die Vollen. Erster Termin der neuen Saison ist das Internationale GASAG-Sommerturnier um den Wellblechpokal am 24. und 25. August 2024 im Sportforum.